Leseförderung an der GGS Grefrath
Die Lesefähigkeit gilt als eine der Grundfertigkeiten, über die jeder Mensch verfügen sollte. Lesen stellt eine entscheidende Säule des Informationsaustausches zwischen Menschen dar. Man kann sich im Alltag häufig nur zurechtfinden, wenn man in der Lage ist, zu lesen. Das Lesen und die Anwendung von Lesestrategien sind ein Zeichen individueller Bildung und oft auch Maßstab gesellschaftlichen Erfolges.
Um die schulischen, beruflichen und privaten Leistungen und Chancen zu verbessern, ist der Umgang mit geschriebener Sprache unabdingbar.
Ist-Stand
Mindestens alle 2 Jahre wird eine Autorenlesung in der Schule durchgeführt. Dabei wird im Lehrerkollegium darüber abgestimmt, welche Autorin / welcher Autor eingeladen werden soll und ob die Lesung für die Jahrgangsstufen 1 und 2 sowie für 3 und 4 getrennt zu unterschiedlichen Büchern stattfinden soll.
Sowohl in den Jahrgängen 1/2 als auch in 3/4 wird eine Ganzschrift gelesen und fachübergreifend bearbeitet.
In Kooperation mit der Buchhandlung „Groß“ nehmen die Schülerinnen und Schüler des 4. Jahrgangs am „Tag des Buches“ teil. Sie besuchen die Buchhandlung, lesen in ihren Lieblingsbüchern und lesen ihren Mitschülern vor. Außerdem erhalten alle Kinder das Buch "Ich schenk dir eine Geschichte", welches über die Lehrer bei der Stiftung Lesen organisiert wurde.
Fördermaßnahmen für Kinder…
…mit einer geringen Lesekompetenz:
- individuelle Unterstützung, z. B. durch Lesemütter, Praktikantinnen, Kleingruppenförderung
- Anspruch und Umfang der Texte variieren (Differenzierung)
- Illustrationen als Hilfen geben
- differenzierte Leseaufgaben in den Hausaufgaben
- mit einem Partner gemeinsam lesen und sich gegenseitig vorlesen
- Silben klatschen und das Einzeichnen von Silbenbögen als Unterstützung begreifen und nutzen
…mit einer hohen Lesekompetenz:
- erweiterte Leseangebote innerhalb der Hausaufgaben und des Unterrichtes
- Forscheraufträge im Rahmen des fächerübergreifenden Unterrichtes von Deutsch und Sachunterricht erteilen
- die Möglichkeit zur Nutzung des Internets geben, um Sachinformationen zu erhalten
- Erweiterung der Lesekompetenz durch die Nutzung von Lernsoftware, z. B. Buddenberg, Antolin (Lesetraining für alle Klassenstufen)
Förderstunden (nach Möglichkeit) zur Anwendung von Lesestrategien auf komplexere Texte

An beiden Standorten befindet sich eine Schulbücherei. Durch die kostenfreie Ausleihe von Büchern soll die Lesebegeisterung bei den Schülerinnen und Schülern gefördert werden. Die Schulbüchereien werden von Erziehungsberechtigten des jeweiligen Standorts ehrenamtlich betreut.
Öffnungszeiten
Schulbücherei Standort Oedt:
mittwochs von 10-12 Uhr, Zeitfenster pro Klasse 20 Minuten, nach Plan
Schulbücherei Standort Grefrath:
einmal im Monat für jede Klasse eine Unterrichtsstunde (nach Plan) und 4x/Woche in der 1.großen Pause
In der angeführten Zeit dürfen die Kinder in der Bücherei verweilen, Bücher durchstöbern und lesen. Bis zu zwei Bücher dürfen von jedem Kind ausgeliehen werden. Die Büchereiteams, bestehend aus lesebegeisterten Müttern und Koordinatorinnen aus dem Lehrerkollegium organisieren die Ausleih-Termine, das Mahnwesen und zeichnen sich verantwortlich für die Neuanschaffung von Büchern. Diese erfolgen ausgehend von Schülerwünschen und Beobachtungen der Ausleihmütter. Die jährliche Anschaffung von Büchern wird überwiegend durch Spenden und Einnahmen, z. B. durch Schulfeste finanziert und ist in Umfang und Höhe der Ausgaben mit den Verantwortlichen abgesprochen.
Die frühzeitige Einrichtung von Antolin für die Nutzung zu Hause und an den Klassen PC`s stellt für die Schüler eine weitere Motivation zum sinnentnehmenden Lesen dar.
"Im Bann des Tornados"
Im Rahmen der jährlichen Geschenkbuch-Aktion zum "Welttag des Buches" sponsortere die Buchhandlung Groß auch in diesem wieder ein Buch, dieses Mal "Im Bann des Tornados". Das verschenkte Buch enthielt ein Rätsel, dessen Lösung tolle Preise für die Schülerinnen und Schüler bereit hielt.
Und natürlich lösten die lesebegeisterten Kinder der GGS Grefrath das Rätsel!!!!!
Die Preisverleihung fand aufgrund des schlechten Wetters, welches die Kinder am Spaziergang zur Buchhandlung hinderte, in einem Klassenraum des Standortes Grefrath statt. Die 75 Viertklässler warteten gespannt auf die Ziehung der Gewinner - als Glücksfee war die Autorin Doris Eiserloh tätig. Nicht alle Kinder konnten einen Preis mit nach Hause nehmen, deshalb wurden auch einige Bücher für die Schulbücherei gespendet. Für die drei Klassen am Standort Grefrath gab es zudem als Klassenpreis das Kinderbuch "Bestimmt wird alles gut" von Kirsten Boie, in dem es um Flucht und Flüchtlingskinder geht.
Die Spannung steigt bei der Preisverleihung
Zielsetzungen
Die Schülerinnen und Schüler sollen an unserer Schule vermittelt bekommen, dass Lesen ihre Welt erweitern und viel Freude bereiten kann. Außerdem soll den Kindern deutlich werden, dass Lesen die Basis des Weges zum selbständigen Lernen ist.
Die besondere Förderung der Lesemotivation ist ein Schwerpunkt in unserem Schulleben und somit in unserem Lesekonzept. Dies soll unseren Schülerinnen und Schülern über möglichst viele „positive Leseerfahrungen“ (Stichwort: genießendes Lesen) ermöglicht werden.
Dies wird erreicht z. B. durch:
die Teilnahme an Leseprojekten, z. B. Leserabe oder Flohkiste
bei denen Klassen gemeinsam eine Nacht in der Schule verbringen, in der das Lesen im Mittelpunkt steht. Die Kinder bringen Bücher, Decken und Kuscheltiere mit. Es wird gemeinsam geschmökert, gelesen/vorgelesen und sich gegenseitig Bücher vorgestellt. Denkbar ist es auch in einer Lesenacht einen inhaltlichen Schwerpunkt zu wählen (nach Autor/Thema), der z.B. aus der Lesezeit aufgegriffen wurde.
Das jahrgangsübergreifende Vorlesen findet einmal im Jahr über 4-5 Wochen an einem Vormittag statt.
Dabei werden (1. und 2. Schuljahr / 3. und 4. Schuljahr) verschiedene Bücher angeboten z. B. aus den Themenkreisen: Abenteuergeschichten, Fantasiegeschichten, Gruselgeschichten, Tiergeschichten, Sport, Detektivgeschichten. Diese Buchvorschläge werden etwa eine Woche vorher auf unterschiedlichen Plakatfarben vorgestellt, so dass die Schüler ihre Favoriten auswählen können.
Entsprechend der Plakatfarben (rot, rosa, lila, grün, blau, gelb, orange) wird wenige Tage vorher ein „Köfferchen“ mit farbigen, laminierten „Eintrittskarten“ herumgereicht. Aus diesem ziehen sich die Schüler ihren favorisierten Buchvorschlag. Sind bestimmte Farben vergriffen, muss man auf die übrigen Karten ausweichen.
Zur Vorlesestunde suchen sich die Kinder anhand ihrer Eintrittskarte den passenden Vorleseraum (dieser ist an der Klassentür entsprechend farbig gekennzeichnet), geben die „Eintrittskarte“ ab und nehmen Platz, um aus ihrem gewählten Buch vorgelesen zu bekommen. Im Anschluss an die Vorlesestunde findet eine kurze Reflektion (Rückmeldung, Blitzlichtrunde oder Ähnliches) statt.
Das jahrgangsübergreifende Vorlesen findet in der Regel in der 2. Stunde des ersten Freitags im Monat statt. Ausgenommen sind Monate, in denen Ferien sind oder andere größere schulische Aktivitäten stattfinden.
Dabei werden mindestens von den zu dieser Zeit unterrichtenden Lehrkräften jahrgangsübergreifend Bücher aus verschiedenen Themenkreisen angeboten. Diese Buchvorschläge werden auf einer Stellwand in der Aula etwa eine halbe Woche vorher auf unterschiedlichen Plakatfarben vorgestellt, so dass die Schüler ihre Favoriten auswählen können. Die Plakatfarben entsprechen den farbigen Markierungen außen an den Klassenräumen, in denen vorgelesen wird. Am Donnerstag werden den Plakatfarben entsprechende, laminierte „Eintrittskarten“ bereitgestellt und von den Schülern ausgewählt. Sind bestimmte Farben vergriffen, muss auf die übrigen Karten ausgewichen werden.
Zur Vorlesestunde suchen sich die Kinder anhand ihrer Eintrittskarte den passenden Vorleseraum, geben die „Eintrittskarte“ ab und nehmen Platz, um aus ihrem gewählten Buch vorgelesen zu bekommen. Im Anschluss an die Vorlesestunde findet eine kurze Reflektion (Rückmeldung, Blitzlichtrunde oder Ähnliches) statt. Beginn der Vorlesezeit: 9.15 Uhr, Ende der Vorlesezeit: 9.35 Uhr. Am letzten Vorlesetermin des Schuljahres findet ein sogenanntes „Promi-Lesen“ statt, an denen versucht wird, Vorleser außerhalb des Schulbetriebs zu gewinnen.
und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler sowie das Bieten von Möglichkeiten, ihre Lieblingsbücher den Mitschülern vorzustellen, steigern ebenfalls die Lesemotivation.

Workshop zu dem Buch „Zendox, der Zauberer“ mit der Autorin A.E.Eiserlo
Im Rahmen eines Workshops entwickelten die Schülerinnen und Schüler der 4.Klassen, zusammen mit der Autorin A.E. Eiserlo, die Geschichte von Zendox, dem Zauberer.
Es war faszinierend, wie die Kinder unter der fachkundigen Anleitung mit viel Fantasie und individuellen Ideen eigene Geschichten produzierten, sich gegenseitig vorstellten und überarbeiteten.
Am Ende des Workshops gingen alle Kinder mit dem sehr positiven Gefühl nach Hause, kreativ zu sein und Ideen zu einer Geschichte zu verweben…..
Hier ein kleiner Auszug....Kapitel 1
„Leaaaaaaaahhhhhhhh!“, gellte der Entsetzensschrei von Jakob durch das stille Haus. „Oh nein, nicht schon wieder“, seufzte Leah und sprang auf.
Jetzt war Schnelligkeit gefragt. Sie raste in die Küche, griff routiniert nach einem Wasserglas sowie einem Blatt Papier und spurtete damit die Treppen hinauf.
„Wo ist sie?“, rief Leah und sprang in Jakobs Zimmer.
Ihr Bruder stand in der Mitte des Zimmers und deutete mit zittrigen Fingern auf ein pelziges Etwas auf seinem Schreibtisch.
„Da“, flüsterte Jakob.
Leah stülpte das Glas über die Spinne, schob das Blatt Papier unter deren Körper und trug das Krabbeltier nach draußen. Als die Spinne das Weite suchte, sah Leah ihr nach, bis diese in einer Mauerritze verschwunden war.
„Was der daran so gruselig findet, verstehe ich nicht“, murmelte Leah und trottete wieder ins Haus zurück zu ihren Hausaufgaben.
Nach einer Weile kam Jakob zu ihr und schenkte ihr ein Tütchen Gummibärchen. „Danke, das war mal wieder nett von dir“, murmelte ihr Bruder verlegen.
„Nicht der Rede wert.“
„Soll ich dir bei den Hausaufgaben helfen?“
„Oh ja, ich kapier Mathe mal wieder nicht und Mama hat gesagt, heute wird es spät, bis sie kommt.“
Jakob runzelte die Stirn. Schon wieder spät. Inzwischen war das fast jeden Tag so. Ihre Mutter arbeitete immer mehr, um die ganzen Rechnungen zu bezahlen, die sich fast jeden Tag im Briefkasten türmten. Seine Schwester und er waren viel zu viel allein.
Wütens starrte Jakob auf das Foto seines Vaters, der einfach vor acht Jahren verschwunden war. Damals war Leah noch nicht einmal geboren gewesen, sondern erst drei Monate später auf die Welt gekommen.
„Was verstehst du denn nicht?“ Jakob rückte sich einen Stuhl zurecht und setzte sich neben Leah. Die strich sich die langen, blonden Haare nach hinten und steckte sich ein Gummibärchen in den Mund. „Hier ist wieder so ein Rechenkasten und ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.“
Jakob erklärte es ihr und während Leah zuhörte, nahm sie das Amulett, das um ihren Hals hing, in die Hand und rieb es zwischen ihren Fingern. Öfter, als ihr bewusst war, grif sie danach und jedes Mal vermittelte ihr das Amulett ein gutes Gefühl. Ihr Bruder trug das gleiche Amulett und beide Kinder besaßen es von Geburt an.